Bayern / München – Huml will mit Maßnahmenbündel Ärztinnen und Ärzte aufs Land holen – Bayerns Gesundheitsministerin: Landarztquote auf gutem Weg – Künftig 500 Euro monatlich für Medizinstudierende geplant

Neues-Franken-Tageblatt - Gesundheitspolitik in Bayern -Bayern / München – Landarztquote: Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will mit einem Bündel von Maßnahmen mehr angehende Mediziner für eine Tätigkeit auf dem Land gewinnen. Huml betonte am Sonntag: „Jeder dritte Hausarzt in Bayern ist derzeit über 60 Jahre alt. Um den anstehenden Generationswechsel zu bewältigen, müssen wir mehr junge Ärztinnen und Ärzte motivieren, aufs Land zu gehen.“

Für die Ministerin ist die Landarztquote beim Medizinstudium ein wichtiges Instrument, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum auch in Zukunft auf hohem Niveau zu halten. Huml unterstrich: „Dieses Vorhaben ist auf einem sehr guten Weg. Bayern übernimmt hier einmal mehr eine Vorreiterrolle.“

Die Ministerin erläuterte: „Bis zu fünf Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern sollen künftig für Studierende vorgehalten werden, die sich verpflichten, später als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die bereits unterversorgt sind oder von Unterversorgung bedroht sind. Gesundheits- und Wissenschaftsministerium in Bayern arbeiten derzeit an der konkreten Ausgestaltung.“

Zum Maßnahmenpaket gehören auch weitere Verbesserungen beim bewährten Stipendienprogramm des bayerischen Gesundheitsministeriums. Huml betonte: „Unser Stipendienprogramm soll noch attraktiver werden. Medizinstudierende sollen künftig 500 Euro statt wie bisher 300 Euro monatlich bekommen, wenn sie sich verpflichten, nach ihrem Abschluss ihre fachärztliche Weiterbildung im ländlichen Raum zu erwerben und dann noch mindestens fünf Jahre dort tätig zu sein. Die neue Regelung soll ab Juli dieses Jahres gelten.“

Huml fügte hinzu: „Mit meinem Stipendienprogramm kann ich angehende Mediziner frühzeitig für den ländlichen Raum begeistern. Bislang fördern wir 117 Studierende, die Landarzt werden wollen – sei es im Krankenhaus oder im niedergelassenen Bereich. Das Programm zeigt also bereits Wirkung. Mein Ziel ist aber, noch mehr Studenten für den ländlichen Raum zu gewinnen!“

Darüber hinaus fördert das bayerische Gesundheitsministerium seit einigen Jahren die Niederlassung von Haus- und Fachärzten im ländlichen Raum mit bis zu 60.000 Euro. Psychotherapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten. Eine Voraussetzung ist, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern. Diese Förderung wird auch im Jahr 2017 fortgesetzt.

Die Ministerin unterstrich: „Mittlerweile konnten wir 300 Mediziner bei ihrer Praxisgründung unterstützen. Darunter sind 249 Hausärzte, zwei Frauenärzte, drei Kinderärzte, zwei Augenärzte, 35 Psychotherapeuten sowie neun Kinder- und Jugendpsychiater.“

Weitere Maßnahmen zu mehr Praxisnähe und zur Stärkung der Allgemeinmedizin wird der Masterplan Medizinstudium 2020 enthalten, den eine Konferenz der Gesundheits- und Wissenschaftsminister aus Bund und Ländern derzeit erarbeitet. Huml betonte: „Ich erwarte, dass der Masterplan bald verabschiedet wird und die dort vereinbarten Maßnahmen auch zeitnah umgesetzt werden.“

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© Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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Autor: Bayern24 / Franken-Tageblatt