Bayern / München – Scharf: Bayern ist Fledermausland

30-jähriges Jubiläum der Koordinationsstellen für Fledermausschutz

Neues-Franken-Tageblatt - Umwelt-Natur und Tiere - Aktuell -Bayern / München – Die Artenvielfalt in Bayern ist ein einzigartiger Schatz. Die heimischen Fledermäuse gehören zu den am stärksten bedrohten Arten. Zum Erhalt dieser faszinierenden Tiere tragen viele Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich bei. Das betonte heute die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf anlässlich des 30-jährigen Bestehens der beiden Koordinationsstellen für Fledermausschutz in Bayern. „Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um Artenverluste bei Fledermäusen zu stoppen. Unsere Koordinationsstellen in Nord- und Südbayern sind eine starke weiß-blaue Doppelspitze für den Fledermausschutz. Mit der tatkräftigen Mitwirkung ehrenamtlicher Helfer und der Koordinationsstellen konnten wir beim Fledermausschutz in Bayern große Erfolge erzielen. In den letzten 30 Jahren sind die Fledermäuse in die Köpfe und Herzen der Menschen geflogen. Allen, die sich hierfür engagieren, gebührt mein herzlicher Dank. Wir werden den Fledermausschutz in Bayern auch in Zukunft weiter ausbauen“, so Scharf.

Vor 30 Jahren hat das Landesamt für Umwelt gemeinsam mit den Universitäten in München und Erlangen und mit Mitteln des Bayerischen Umweltministeriums die beiden Koordinationsstellen in Nord- und Südbayern etabliert. Auch durch deren Engagement sind Fledermäuse inzwischen in ganz Europa zu einem wichtigen Faktor im Naturschutz geworden und spielen beispielsweise eine Rolle in der Landschaftsplanung, bei der forstwirtschaftlichen Nutzung und in der Umweltbildung. Auf der Veranstaltung wurden insgesamt mehr als 30 Personen und Institutionen ausgezeichnet, unter anderem der Bund Naturschutz in Bayern, der Landesbund für Vogelschutz und der Landesverband der Höhlen- und Karstforscher Bayern.

Bereits seit 1985 stehen Fledermäuse im Zentrum eines speziellen Artenhilfsprogramms. Durch gezielte Schutzmaßnahmen konnten die Kleine und die Große Hufeisennase in Bayern vor dem Aussterben bewahrt werden. Beim Erhalt von den bedrohten Arten hat sich die erfolgreiche Aktion „Fledermäuse willkommen“ bewährt. Seit 2005 wurden bereits über 1.500 Urkunden an engagierte Fledermausschützer ausgehändigt. Vor allem private Quartierbesitzer und Institutionen wie Kirchen, Klöster und Gemeinden, die Fledermausquartiere beherbergen, aber auch verdiente Privatpersonen wurden bislang ausgezeichnet. Einen weiteren wichtigen Beitrag zum Fledermausschutz leistet beispielsweise das Bayerische Fledermauszentrum am Erlebnispark Schloss Thurn, dessen Einrichtung durch den Bayerischen Naturschutzfonds mit rund 360.000 Euro gefördert wurde. Mit dem Fledermausinformationszentrum wurde auf 130 Quadratmetern eine innovative und hochwertige Umweltbildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien zum Thema Fledermaus und Artenschutz geschaffen.

In Bayern sind 24 Fledermausarten nachgewiesen. Die Arten haben unterschiedliche ökologische Ansprüche an ihre Lebensräume, unterschiedliche Sozialstrukturen und unterschiedliche Strategien zur Überwinterung. Fast alle Arten nutzen Wälder zur Jagd auf Insekten, einige auch auf Spinnen. Viele Arten suchen dort auch Tagesverstecke in Baumhöhlen oder Spalten am Holz, andere beziehen Quartiere in und an Gebäuden. 15 Fledermausarten sind in Bayern in ihrem Bestand bedroht und stehen deshalb auf der Roten Liste. Alle Fledermausarten sind in Deutschland streng geschützt.

Weitere Informationen unter www.natur.bayern.de.

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www.bayern.de

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Autor: Bayern24 / Franken-Tageblatt